»Kunst«

von Yasmina Reza

 

 

„Mein Freund Serge hat sich ein Bild gekauft. Ein Ölgemälde von etwa ein Meter sechzig auf ein Meter zwanzig. Der Untergrund ist weiß, und wenn man die Augen zusammenkneift, kann man feine weiße Querstreifen erkennen.“ (Prolog Marc, „Kunst“)

Marc kann es nicht fassen, dass sein bester Freund Serge für „eine weiße Scheiße“ 30.000,- Euro ausgibt. Er versucht sich mit dem gemeinsamen Freund  Yvan zu solidarisieren,  um Serge von der Absurdität seiner Investition zu überzeugen. Yvan will sich aber nicht so recht für eine Seite entscheiden.

So wird die  Freundschaft der drei wird auf eine harte Probe gestellt, wobei der Kauf des Bildes immer mehr in den Hintergrund gerät.

Yasmina Rezas drittes Stück « KUNST » avancierte zum absoluten Welterfolg. Es wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt und erhielt mehrere, auch internationale Preise, darunter den Tony Award und den Laurence Olivier Award. « KUNST » war ihr Durchbruch zur  weltweit meistgespielten und zeitgenössischen Dramatikerin. 

Yasmina Reza dringt auf eine Weise in die Abgründe männlicher Sozialstrukturen vor, dass man glauben könnte sie wisse mehr über die Männer als die Männer selbst. 

 

Aber warum spielt das SpielsPUR-Ensemble das Stück mit 3 Männern und 3 Frauen?

Dazu Regisseur Andreas Esser:

„Ich finde auch dass der Text von »Kunst« im ersten Kontakt eher das männliche Geschlecht assoziiert, nur, die Art und Weise wie in diesem Stück über Freundschaft gesprochen wird, klingt in meinem inneren Ohr eher weiblich.

Als wir den Text zum ersten mal "gemischt" gelesen hatten, war es doch frappierend wie plötzlich bei den Frauen die Post abging ,wo bei den Männern noch "diskutiert" wurde oder als die Frauen verständnisvoll nickten, haben die Männer die Nase hoch gezogen. Die Dynamik und Emotionalität war mit jedem Gruppenwechsel plötzlich eine ganz andere.

 Es war derselbe Stoff, aber waren es noch dieselben Beziehungen?

Die gleiche Szene wirkt manchmal so verschieden,  dass man gar nicht mehr erkennt dass soeben der identische Text zweimal gesprochen wurde.

Und das fand ich  und auch die anderen so spannend, dass wir beschlossen haben  das Stück dann so zu machen, dass man erleben kann, wie sich unsere Wahrnehmung einer Handlung verschiebt, wenn sie einmal von Männern und dann von Frauen gespielt wird.“

 

 

 

Der Text zum Stück wird im Libelle-Verlag unter dem Titel:
„Kunst. Komödie für drei Schauspieler“ (Taschenbuch)
herausgegeben:

(Übersetzung ins Deutsche von Eugen Helmlé)

ISBN-10: 3909081770

ISBN-13: 978-3909081776

 

 

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